Jakob und Anna wuchsen beide in Diez an der Lahn auf.
Jakobs Vater war ein erfolgreicher Schneider, starb jedoch schon, als Jakob erst 2 Jahre alt war. Seiner Mutter zog dann ihn und seine drei Halbschwestern aus Gottfrieds erster Ehe alleine auf.
Leider weiß ich nicht viel über Jakobs und Annas Familien. Aber Jakob wurde Maler wie sein Onkel Carl.
Jakob und Anna heirateten und Anna betrieb ein Geschäft für Haushaltswaren. Anna und Jakob lebten in einem schönen Haus in Diez mit dem Laden im Erdgeschoss.
Ihr Haus war ein Doppelhaus und in der anderen Haushälfte wohnte der Friseur Karl Jung mit seiner Familie. Abends saßen sie oft zusammen mit ihnen und den anderen Nachbarn draußen vor dem Haus und haben zusammen Musik gemacht und gesungen.
Anna hatte viel Arbeit mit ihrem Laden. Mein Großvater Engelbert schenkte ihr eines der ersten elektrischen Bügeleisen, denn vorher wurde das Bügeleisen oft schon wieder kalt, bevor sie fertig gebügelt hatte, weil Anna damit beschäftigt war, ihre Kunden zu bedienen.
Im Winter, wenn es nicht viel anzustreichen gab, half Jakob in Annas Geschäft mit.
Nach Abschluss der Schule machte Engelbert eine Lehre in einem Lebensmittelgeschäft, da er schließlich das Geschäft von seiner Mutter Anna übernehmen wollte. Doch leider erkrankte Anna an Krebs und starb, als Engelbert gerade erst 16 Jahre alt war. Da sie große Schmerzen hatte, war ihr Tod für die Familie sehr traumatisch. Engelbert gab seine Pläne auf und das Geschäft wurde geschlossen.
Hermanns erste Frau starb ebenfalls sehr früh und hinterließ ihm drei kleine Kinder und keine Mutter. Seine zweite Frau stammte aus Londorf, dem Dorf in der Nähe von Gießen, aus dem meine Großmutter Marie stammte. Wie er sie kennengelernt hat, weiß ich leider nicht. Aber Hermann zog dorthin und Jakob kam, wann immer er konnte, zu Besuch, um seine Enkelkinder zu sehen. Meine Großmutter und ihre Familie sahen ihn manchmal mit seinen Enkelkindern an seiner Seite vom Bahnhof zu Hermanns Haus gehen, lange bevor sie Engelbert kennenlernten.
Hermann war Lokführer und kannte sich sehr gut mit Elektrik aus.
Magdalena blieb in Diez. Sie hatte 4 Kinder. Nach dem Krieg wurde ihre Ehe geschieden und sie mußte hart arbeiten, um ihre Familie durchzubringen. Sie kam aber oft nach Londorf, um Engelbert und Hermann zu besuchen. Dabei hat sie auch oft mit meiner Mutter lange Spaziergänge gemacht.
Walter bliebt ebenfalls in der Gegend. Er war Buchhalter und hatte 2 Söhne.
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